Unsere alte H0-Anlage

Kernstück unseres Vereins ist unsere H0-Anlage. Mit 110 m² gehört sie zu den größeren Vereinsanlagen in Norddeutschland. Das Grundgerüst dieser Anlage stammt aus dem Jahr 1992. Unsere Vereinsanlagen will dabei aber nicht mit den kommerziellen Anlagen konkurrieren. Wir bauen eine Gleichstromanlage, die allein durch die Arbeit ihrer Mitglieder finanziert wird. Der wichtigste Punkt aber ist, dass wir nicht für unsere Zuschauer am Tag der Modellbahn bauen, sondern in erster Linie für uns Vereinsmitglieder.

Die gesamte H0-Anlage besteht aus vier Teilbereichen. Der erste und älteste Bereich ist der Bahnhof Leer mit dem angegliederten vierundzwanzig Züge fassendem Schattenbahnhof. Dieser Bahnhof ist ein originaler Nachbau des Bahnhofs Leer aus den sechziger Jahren. Aus Platzgründen konnte leider nicht die gesamte Bahnanlage nachgebaut werden. Zwei Bereiche mussten zusätzlich etwas abgeändert werden, damit man sie nachbauen konnte. Der Großteil des Bahnhofs konnte allerdings auf einer Länge von 15 m realisiert werden. Der Bahnhof verfügt über drei Bahnsteiggleise und ein Gleis mit einem Behelfsbahnsteig. Angegliedert an ein Umfahrungsgleis für die langen Erzzüge ist ein kleines Betriebswerk, um Dampfloks zu wenden. Der Güterbahnhofsbereich besteht aus einem großen Güterschuppen sowie aus verschiedenen Rampen zur Vieh- und Güterverladung. Es ist die originale Gleislage berücksichtigt. Das bedeutet, dass dieser Bahnhof mit Personenzügen in vorbildlicher Waggonanzahl befahren werden kann. Der Bereich der Güterabfertigung ist durch die vordere Anlagenkante beschnitten. Es liegen aber alle Gleis westlich des damaligen Zollhauses. In der Länge ist der Bahnhof am südlichen Ende durch die „Multibrücke“ und am nördlichen Ende durch die Bremer Straße begrenzt. Alle Gebäudenachbauten, angefangen vom Bahnhofsgebäude und der alten Post bis hin zum kleinen Güterschuppen sind  Eigenbauten.

Jenseits der Bremer Straße verläuft die Strecke in einem 90° Bogen in den Streckenteil hinüber. Aus diesem Grund sind der Anschluss der „Oldenburger Strecke“  und der Bereich der Kleinbahn an die Strecke „Leer-Aurich-Wittmund“ vom Vorbild etwas abgerückt. Trotz der leicht veränderten Position des Kleinbahnanschlusses steht dieser der Normalspur in seinem originalgetreuen Nachbau in Nichts nach. Dies gilt für Güterschuppen, Rollbockgrube und auch das Bahnhofsgebäude. Aus dem Leeraner Bahnhof führt die zweigleisige Hauptstrecke in den Streckenteil der Anlage. Dieser Streckenteil verbindet die Hauptstrecken aus Leer, dem Kopfbahnhof sowie die Strecken aus den Schattenbahnhöfen zwei und drei miteinander. Zudem mündet hier die „Oldenburger“ Nebenstrecke einmal in den Kopfbahnhof und zum anderen in die Hauptstrecken in Richtung Schattenbahnhof. Neben der Normalspur schlängelt sich auch hier wieder die Schmalspur durch die Landschaft, um verschiedene kleine Haltestellen anzusteuern. Mit allen Falschfahrten sind in diesem Abschnitt bis zu 35 vorbildliche Fahrstraßen zu schalten. Die Strecken führen hierbei über Brücken und durchqueren Tunnel. Eines der Highlights ist dabei die Kanalbaustelle mit ihren Brückenbauten.

Die Schattenbahnhöfe, die direkt von der Hauptstrecke zu erreichen sind, verfügen über neun beziehungsweise acht Abstellgleise. Beide Schattenbahnhöfe werden von Kameras überwacht, um einen gesicherten Ablauf zu gewährleisten.

Der Kopfbahnhof ist der Mittelpunkt der Anlage. Er verfügt über sechs Bahnsteiggleise und einen kleinen Güterabfertigungsbereich sowie ein gesondertes Postgleis. Neben dem eigentlichen Bahnhof ist ein vollständiges Bahnhofsvorfeld mit einer großen Zahl von Abstellgleisen und zwei Betriebswerken im Modell vorhanden. Ein direktes Vorbild hat dieser Bahnhof nicht. Er ist allein aus der Fantasie der Vereinsmitglieder entstanden. Es wird der erste Bahnhof des Vereins sein, der mit einer Oberleitung ausgestattet wird.  Die Kleinbahn aus Leer mündet ebenfalls in diesen Kopfbahnhof. Es besteht auch hier wieder ein Anschluss an die Normalspur. Weiterhin gibt es einen Anschluss an die Straßenbahn, die sich durch die Stadt rund um den Bahnhof zwängt. Der gesamte Bahnhof ist in eine Stadtlandschaft eingebettet, die mit ihren alltäglichen Situationen vom Wochenmarkt bis zur Hochzeit dem Betrachter kleine Geschichten erzählt. Ein wichtiger Teil der Eisenbahnanlage darf hier natürlich nicht fehlen. Da sich die gesamte Anlag in zwei Ebenen teilt, muss es an verschiedenen Stellen eine Verbindung geben. Die augenscheinlichste Verbindung ist wohl der so genannte „Kreissaal“. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen verwendet diese Anlage aber keine Gleiswendel. In dieser Anlage wird die Höhedistanz allein in Geraden überwunden. Die Wendekreise in den vier Enden der Anlage sind ohne jegliche Steigung gebaut und dienen nur der Richtungsänderung. So müssen die Züge für die Höhendifferenz von 50 cm eine Strecke von 50 m zurücklegen.